Käthchen von Heilbronn

In der letzten, großen Produktion von Dieter Dorn als Intendant am Bayerischen Residenztheater in München verkörpert Marcus Calvin in dem Stück von Heinrich von Kleist „Das Käthchen von Heilbronn“ den Ritter Flammberg. Flammberg ist „des Grafen Vasall“, der nächste Vertraute des Graf Wetter vom Strahl, der männlichen Hauptperson von Kleists historischem Ritterschauspiel aus dem Jahr 1810.

Calvin spielt den langen, fünfstündigen Theaterabend über mit gleichbleibender Konzentration. Seine beeindruckende baritonale Klarheit und starke körpersprachliche Präsenz fallen zu keinem Zeitpunkt, in keiner Szene ab. Sein großes Talent zum Slapstick blitzt immer wieder auf.  Nicht umsonst gelten die Szene mit dem Schlossbrand (3. Akt)  und die mit dem Brückeneinsturz (4. Akt) zu den lustigsten und spektakulärsten der Inszenierung. Die Auftritte hat er im übrigen in Abstimmung mit Regisseur Dorn maßgeblich selbst entwickelt.

In den ernsteren Passagen des zweiten Aktes zeigt Calvin sein  dialogisches Können (Bild: mit Felix Rech u. Sunnyi Melles).  Er ist dabei nicht nur als Figur Flammberg seinem Herren, dem Grafen vom Strahl, ein glaubwürdiger Helfer und Ratgeber, sondern zudem seinem Kollegen Felix Rech, der den Grafen verkörpert, ein wertvoller Partner, der Orientierung bietet und Sicherheit verleiht.

Calvin versteht es, mit Kleists romantischer, mitunter für heutige Ohren verquer anmutenden Sprache und den Wechseln zwischen ungebundener Prosa und gebundenen fünfhebigen Jamben hervorragend umzugehen - sie so zu artikulieren, dass man ihm, Calvin, mit Verständnis und Genuss zuhört.

Christoph Oellers

Kritik:

Marcus Calvin (Ritter Flammberg) stand seinem Lehnsherrn Friedrich dynamisch und agil zur Seite. www.theaterkritiken.com

Herrlich Shenja Lacher, Felix Rech und Marcus Calvin als durchgeknallter Ritter, ein Moment vergrößerter Erhabenheit.
Egbert Tholl, Süddeutsche Zeitung

  

 

 

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